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MI | 11.04.2012
Hans-Peter Martin (Bild: ORF)
NATIONALRATSWAHL
Hans-Peter Martin streitet mit Mitstreiterin
Hans-Peter Martin hat sich wieder mit einer Mitstreiterin überworfen. Die burgenländische Spitzenkandidatin Gabriela Wladyka habe "indiskutable Äußerungen" getätigt, so Martin. Wladyka wehrt sich.
Nicht auf Bundesliste
Hans-Peter Martin wirft Wladyka vor, in der Vergangenheit "indiskutable Äußerungen" in Sachen EU, Kunst- und Frauenpolitik getätigt zu haben. Deswegen wurde Wladyka nicht in die Bundesliste integriert.

Gegenangriff
Nun schritt Wladyka in einem Mail an die APA zum Gegenangriff. Ein Redakteur der Wiener Stadtzeitung Falter hat die Äußerungen nun ausgegraben. Martin habe sehr wohl über diese Äußerungen im Vorfeld genau Bescheid gewusst, so Wladyka.
Die Äußerungen
Wladyka hatte ehemals unter anderem gemeint, die EU-Erweiterung sei wie der "Ostfeldzug des Vierten Reichs", hatte zu den Werken des Aktionisten Cornelius Kolig gemeint, diese belegten, dass Scheiße Kunst sei, Literatur-Nobelpreisträgerin Elfriede Jelinek als "Rassistin" geschildert und die EU einen "Völker-Kerker" genannt.
Wladyka: Hinweise gegeben
Am Mittwoch meinte Wladyka dazu, Martin habe ihre Einstellung zur EU sehr genau gekannt und etwa über die Verwendung des Ausdrucks "Völkerkerker" Bescheid gewusst.

Sie habe ihn sogar darauf hingewiesen, dass es im Wahlkampf Vorwürfe gegen sie geben werde, er habe darauf gemeint, "dass ich mich dann rechtfertigen müsste".
Unterstützerin bei EU-Wahl
Martin habe sie bereits 2000 kennen gelernt, seit 2004 sei man in engerem Kontakt, erläuterte Wladyka.

So sei sie auch seine Unterstützerin bei der EU-Wahl gewesen, was auch durch den Wahlkampfauftakt in ihrer Heimatgemeinde Perchtholsdorf belegt sei.
Wladyka zeigte sich enttäuscht
Über Hans-Peter Martin zeigte sich Wladyka enttäuscht: "Ich finde es ungerecht." Gerade sie habe sich in der Kampagne sehr engagiert und fühle sich mit den anderen Kandidaten der Liste noch immer verbunden.

Martin habe sich hingegen bis jetzt geweigert, ihre Erläuterungen zu den früheren Aussagen auf seiner Homepage abzudrucken. Auch habe er auf die diversesten Mails nicht geantwortet.
Wladyka erklärt:
Zum Inhalt ihrer umstrittenen Äußerungen hielt Wladyka fest, dass es sich bei ihrem Rassismus-Vorwurf an Jelinek um ein Zitat der Schriftstellerin im "News" gehandelt habe, wo die spätere Nobelpreisträgerin meinte: "Serbien ist ein krankes Volk mit austauschbarem Führer. Mittels Erziehungsdiktatur müssten diese Länder in die Zivilisation zurückgebracht werden."

Das Wort Völker-Kerker wiederum habe sie von einem Universitätsprofessor übernommen und die Phrase "Ostfeldzug des Vierten Reichs" stamme aus einem Buch des ehemaligen ORF-Redakteurs Wolfgang Hingst.
Wahlkampf eingestellt
Ihre Hoffnung auf einen Platz im Nationalrat hat Wladyka praktisch aufgegeben. Um ihn zu erreichen, müsste sie im Burgenland 13,5 Prozent schaffen - und das sei "unrealistisch". Deshalb betreibe sie auch keinen Wahlkampf mehr.

Martin vorerst nicht erreichbar
Martin war vorerst für eine Stellungnahme nicht erreichbar.
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